Was ist ostgebiete des deutschen reiches?

Die Ostgebiete des Deutschen Reiches waren Gebiete, die nach dem Ersten Weltkrieg infolge des Versailler Vertrags an das Deutsche Reich abgetreten wurden. Sie wurden hauptsächlich von Polen und Litauen beansprucht und bildeten einen langanhaltenden Konfliktherd in der Region.

Einige der bekanntesten ostgebiete waren:

  • Westpreußen: Eine Region im heutigen Polen, die vor dem Ersten Weltkrieg zum Deutschen Reich gehörte. Nach dem Krieg wurde der größte Teil von Westpreußen an Polen abgetreten und bildet heute die Woiwodschaft Pommern.
  • Oberschlesien: Eine Kohleregion, die nach dem Ersten Weltkrieg zwischen Polen und Deutschland aufgeteilt wurde. Der sogenannte "Oberschlesische Aufstand" führte zu einem blutigen Konflikt zwischen beiden Nationen.
  • Posen und Pommerellen: Diese Gebiete wurden ebenfalls an Polen abgetreten und bilden heute die Woiwodschaften Großpolen und Kujawien-Pommern.
  • Memelland: Ein Gebiet an der Ostsee, das nach dem Ersten Weltkrieg von Litauen beansprucht wurde. Es wurde jedoch von deutschen Freikorps besetzt und später dem Deutschen Reich angeschlossen. Heute gehört es zur Republik Litauen.

Der Status der Ostgebiete war häufig umstritten und führte zu Konflikten zwischen den beteiligten Ländern. Insbesondere in den 1930er Jahren spielte die Frage der Rückgliederung dieser Gebiete eine wichtige Rolle in der nationalsozialistischen Propaganda und trug zur Legitimierung des Zweiten Weltkrieges bei.